Rekordverdächtig leicht
Es gibt viele Stellschrauben am Trailer, die sich auf die Klimabilanz auswirken. Eine der stärksten ist das Gewicht: Jedes Gramm weniger erhöht beim Auflieger nicht nur die Nutzlast, sondern spart vor allem auch Energie und damit CO2 und Kosten. Die Entwickler in der BPW Gruppe konzipieren deshalb Lösungen, die das Fahrwerk so leicht und gleichzeitig so robust und langlebig wie möglich gestalten.
So ist Airlight II Light das leichteste Fahrwerk im Markt und macht es ganz einfach, profitabler und klimafreundlicher zu transportieren. Mit einer neuartigen Lenkerfeder und weiteren Leichtbau-Komponenten kann BPW das Modulgewicht des 9t-Trailerfahrwerks erstmals unter 370 Kilogramm drücken – ein Rekord, der einen supereffizienten Transport ermöglicht.
Wir kalkulieren für eine Flotte mit zehn Fahrzeugen und durchschnittlicher Laufleistung von 120.000 Kilometer/Jahr sowie einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von vier Jahren:
Intelligente Daten für mehr Sicherheit
Ein wichtiger Faktor für Sicherheit und Effizienz des Transports ist z. B. der Luftdruck der Lkw-Reifen: Mit AirSave hat BPW ein System entwickelt, das die Werte nicht nur kontinuierlich überwacht, sondern auch permanent und vollautomatisch im optimalen Bereich hält. Die EU schreibt den Einbau einer Reifendrucküberwachung ab 2022 gesetzlich vor. BPW AirSave, das mit dem Europäischen Transportpreis für Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurde, erfüllt diese Vorgabe deutlich weitreichender.
Das System bietet viele Vorteile für Spediteure! Wir rechnen mit einer typischen Laufleistung von 120.000 km/Jahr und einer durchschnittlichen Druckabweichung von 10 Prozent:
Kilo CO₂ können pro Fahrzeug im Jahr durch den Einbau des AirSave Systems reduziert werden
Euro werden allein durch Kraftstoff- und Reifenersparnis im 3-Achs-Trailer eingespart
Zusätzlich reduziert sich das Unfall- und Stillstandrisiko und die Fahrer sparen Zeit
… und man vermeidet das Bild von Fetzen geplatzter Reifenkarkassen, die als Sondermüll den Autobahnrand kontaminieren.
Ein weiteres Beispiel für die smarte Nutzung intelligenter Technologie ist der BPW iGurt zur Ladungssicherung, der bald verfügbar ist. Hier zeigt ein handlicher, robuster Sensor, der auf den Spanngurt aufgeschnallt wird, die Vorspannkraft mittels LED direkt auf dem Gehäuse an und funkt sie auch während der Fahrt auf eine Handy-App des Fahrers. Der iGurt und die App lassen sich intuitiv bedienen – und in Zukunft auch mit Telematiksystemen vernetzen. Die Spedition kann die Ladungssicherung somit auch aus der Ferne verfolgen und dokumentieren. Das hat Potenzial für eine starke Vereinfachung von Ladungssicherungskontrollen: Lastzüge, die mit dem iGurt ausgestattet sind, könnten in Zukunft aus der Ferne geprüft und durchgewunken werden. Nicht oder nicht ausreichend gesicherte Ladung ist die Ursache für schätzungsweise 20 bis 25 Prozent der Verkehrsunfälle im Schwerlastverkehr.
Die Technologie könnte hier einen großen Beitrag zur Reduzierung dieser Zahl leisten. Besonders auch im autonomen Transport könnte er eine wichtige Rolle spielen: Der iGurt ist auf eine große Resonanz bei Forschungseinrichtungen und Innovationslaboren der Fahrzeug- und Versicherungsbranche gestoßen, die sich mit diesem Thema beschäftigen.
Stichwort „autonomer Transport“: Wie der Trailer durch intelligente Sensoren, eine cloudbasierte Datenplattform sowie Methoden zur on- und offline-Verarbeitung der Daten zum autonomen Fahren beitragen kann, untersucht BPW in dem Forschungsprojekt IdenT (Identifikation dynamik- und sicherheitsrelevanter Trailerzustände für automatisiert fahrende Lastkraftwagen), das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird. Das Unternehmen arbeitet hier mit vielen starken Partnern zusammen: Fraunhofer LBF und ITWM, dem Institut für Mechatronische Systeme der Universität Hannover, Viscoda GmbH, Okit GmbH, Industrial Science GmbH und ts3 GmbH.
Gemeinsam Nachhaltigkeit sichern
BPW erwartet auch eine kontinuierliche Verbesserung bei den Umwelt-Anstrengungen, etwa konform mit der DIN ISO 14001 und/oder der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates (EMAS). BPW Partner verpflichten sich außerdem zu den RoHS EG-Richtlinien und der REACH Verordnung, die die Verwendung gefährlicher Stoffe untersagt. 2019 erweiterte BPW seine Lieferantenverträge und Einkaufsbedingungen zusätzlich um den Punkt Kinderrechte/Kinderarbeit. Lieferanten sagen damit zu, bei der Erfüllung ihrer Leistungen die Rechte von Kindern anzuerkennen und auf Kinderarbeit zu verzichten.
Neue Kriterien für Auditierung von Lieferanten
Nachhaltigkeit hat viele Facetten
Wenn bei BPW neue Fertigungsanlagen geplant oder bestehende Prozesse optimiert werden, geschieht dieses auch immer unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Dabei geht es sowohl um den bewussten Einsatz von Betriebsmitteln und Werkstoffen als auch um eine gesunde Gestaltung der Arbeit für die Mitarbeitenden. Aufgrund der hohen Wertschöpfungstiefe in der eigenen Produktion gibt es hierzu viele unterschiedliche Beispiele:
Um Achsschenkel und Achskörper miteinander zu verbinden, setzte BPW bisher auf Abbrennstumpfschweiß-Verfahren. Die benötigte Schweißwärme wird dabei durch einen hohen elektrischen Stromfluss an der Kontaktstelle der Bauteile erzeugt. Durch die Umstellung dieses Prozesses auf Reibschweißen, bei dem die Schweißtemperatur durch Rotation und Druck entsteht, konnte der Energieverbrauch pro Achse um mehr als 60 Prozent reduziert werden.
Durch umfangreiche Optimierungsmaßnahmen an einer Anlage zur KTLZN Beschichtung, die BPW Fahrwerke vor Korrosion schützt, konnte der Chemikalienverbrauch im Bereich der Vorbehandlung um rund 25 Prozent reduziert werden. Darüber hinaus wurden durch den Einsatz von alternativen Stoffen zur Vorbehandlung eine Reduzierung der Badtemperatur in zwei Zonen um 20 Grad und damit auch eine Reduzierung des Energieverbrauchs erreicht. Insgesamt wurden die Badstandzeiten verlängert und das Abwasseraufkommen um 30 Prozent gesenkt. Die durchgeführten Maßnahmen sollen in den nächsten Jahren für weitere KTLZN Beschichtungsanlagen in den Werken adaptiert werden.
BPW unterstützt Mitarbeitende in der Fertigung bei der Gesundheitsprävention am Arbeitsplatz. Oft ist es nur eine Kleinigkeit – die korrekte Einstellung des Sitzes, ein etwas anderer Bewegungsablauf, der den Rücken entlastet, oder eine Höhenanpassung bei der Lagerung des Materials –, mit der die Bewegungsabläufe optimiert werden können. Entscheidend ist, dass jeder Arbeitsplatz anders ist und dass auch die Bedürfnisse der Mitarbeitenden ganz individuell sind. Eine Expertin analysiert gemeinsam mit den Mitarbeitenden die einzelnen Arbeitsschritte und erarbeitet – wo notwendig – Verbesserungsmaßnahmen. Schautafeln an den Arbeitsplätzen zeigen die optimalen Bewegungsabläufe und sollen die Mitarbeitenden daran erinnern, sie konsequent umzusetzen. Neu eingerichtete Arbeitsplätze werden konsequent ergonomisch ausgerichtet.