Produkt­verantwortung

Mit unseren Maßnahmen unterstützen wir
diese Sustainable Development Goals:

Konstruktion und Entwicklung

Rekord­verdächtig leicht

Es gibt viele Stellschrauben am Trailer, die sich auf die Klimabilanz auswirken. Eine der stärksten ist das Gewicht: Jedes Gramm weniger erhöht beim Auflieger nicht nur die Nutzlast, sondern spart vor allem auch Energie und damit CO2 und Kosten. Die Entwickler in der BPW Gruppe konzipieren deshalb Lösungen, die das Fahrwerk so leicht und gleichzeitig so robust und langlebig wie möglich gestalten.

So ist Airlight II Light das leichteste Fahrwerk im Markt und macht es ganz einfach, profitabler und klimafreundlicher zu transportieren. Mit einer neuartigen Lenkerfeder und weiteren Leichtbau-Komponenten kann BPW das Modulgewicht des 9t-Trailerfahrwerks erstmals unter 370 Kilogramm drücken – ein Rekord, der einen supereffizienten Transport ermöglicht.

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Ein mit Airlight II Light ausgestatteter Trailer kann bis zu 96 Kilogramm mehr Zuladung aufnehmen. Wie sehr sich Leichtbau damit auf den Klimaschutz und die Profitabilität gleichermaßen auswirkt, zeigt folgende Beispielrechnung.

Wir kalkulieren für eine Flotte mit zehn Fahrzeugen und durchschnittlicher Laufleistung von 120.000 Kilometer/Jahr sowie einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von vier Jahren:

Liter können beim Heizöltransport zusätzlich aufgenommen und transportieren werden
Kilo CO2 spart die gesamte Flotte in vier Jahren Nutzungsdauer ein
Euro Mehrerlös und mehr sind bei der Nutzung von Airlight II Light möglich
Eine starke Leistung von einem innovativen Leichtgewicht.

Komplett neu denken

Sauber, leise und effizient: Elektromobilität kann vielen Herausforderungen der Mobilität, vor allem in der Stadt, begegnen. Dabei liegt in der Elektrifizierung von Fahrzeugen ein besonders großes Potenzial für den Klimaschutz – und die Nutzfahrzeugbranche ist ein einflussreicher Treiber dieser Entwicklung. Mit der elektrisch angetriebenen Achse eTransport für 7,5 Tonnen Lkw hat BPW bereits eine Lösung auf den Markt gebracht, die City-Logistik sehr viel umweltfreundlicher macht.

„Herkömmliche elektrische Antriebskonzepte verraten immer noch eine tiefe konstruktive und gedankliche Verhaftung mit dem Verbrennungsmotor. Unser Antrieb ist dagegen komplett neu gedacht und basiert auf Achse und Fahrwerk. Damit lösen wir die bisherigen konstruktiven Kompromisse hinsichtlich Funktionen, Gewicht, Unfallfolgen und Ladekapazität.“
Josha Kneiber

Produktmanager Innercity-Solutions bei BPW

Foto: Silvia Steinbach Fotodesign
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In Köln und Berlin wird eTransport von den kommunalen Betrieben zur Stadtreinigung genutzt: Bestehende Fahrzeuge können einfach umgerüstet und damit nachhaltig zukunftsfähig gemacht werden. Zudem arbeitet BPW an einem 7,5-t-Transporter mit elektrischem Antrieb, für den sich Interessenten vorab anmelden können: Bei der Aktion ePioneers werden Akteure aus Transport und Logistik gesucht, welche die Mobilität von morgen umweltfreundlich mitgestalten wollen. Eine nachhaltige Lösung für Kühltrailer entwickelt BPW ebenfalls – gemeinsam mit dem Unternehmen Thermo King. Heute werden Kühlaggregate noch mit Diesel betrieben: Die beiden Partner wollen auch hier die emissionsfreie Energieversorgung möglich machen.

Ein großer Vorteil elektrischer Antriebe liegt nicht zuletzt darin, dass sich die Energieabgabe im Vergleich zum Verbrennungsmotor viel genauer steuern lässt und das sogar abhängig von anderen Informationen aus der Big Data Cloud, beispielsweise zur Außentemperatur, der Verkehrsdichte oder dem Beladungszustand. In Verbindung mit einer digitalen Fahrzeug- und Warensteuerung lässt sich die Transporteffizienz enorm erhöhen, es können Fahrten eingespart werden – und damit auch wieder Energie und Kosten.

Intelligente Daten für mehr Sicherheit

Der Transportalltag ist rau: Lkw-Fahrer müssen unterschiedlichste Ladungen, Verkehrssituationen, Wetterverhältnisse, Straßenzustände und Temperaturen managen. Der Trailer kann hier wertvolle Informationen liefern, die kontinuierlich mehr Sicherheit und Nachhaltigkeit ermöglichen – den Grundstein dafür legen sensierte Komponenten und die Ausstattung mit Telematik.

Ein wichtiger Faktor für Sicherheit und Effizienz des Transports ist z. B. der Luftdruck der Lkw-Reifen: Mit AirSave hat BPW ein System entwickelt, das die Werte nicht nur kontinuierlich überwacht, sondern auch permanent und vollautomatisch im optimalen Bereich hält. Die EU schreibt den Einbau einer Reifendrucküberwachung ab 2022 gesetzlich vor. BPW AirSave, das mit dem Europäischen Transportpreis für Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurde, erfüllt diese Vorgabe deutlich weitreichender.

Das System bietet viele Vorteile für Spediteure! Wir rechnen mit einer typischen Laufleistung von 120.000 km/Jahr und einer durchschnittlichen Druckabweichung von 10 Prozent:

Kilo CO₂ können pro Fahrzeug im Jahr durch den Einbau des AirSave Systems reduziert werden

Euro werden allein durch Kraftstoff- und Reifenersparnis im 3-Achs-Trailer eingespart

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Zusätzlich reduziert sich das Unfall- und Stillstandrisiko und die Fahrer sparen Zeit

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… und man vermeidet das Bild von Fetzen geplatzter Reifen­karkassen, die als Sondermüll den Autobahnrand kontaminieren.

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Ein weiteres Beispiel für die smarte Nutzung intelligenter Technologie ist der BPW iGurt zur Ladungssicherung, der bald verfügbar ist. Hier zeigt ein handlicher, robuster Sensor, der auf den Spanngurt aufgeschnallt wird, die Vorspannkraft mittels LED direkt auf dem Gehäuse an und funkt sie auch während der Fahrt auf eine Handy-App des Fahrers. Der iGurt und die App lassen sich intuitiv bedienen – und in Zukunft auch mit Telematiksystemen vernetzen. Die Spedition kann die Ladungssicherung somit auch aus der Ferne verfolgen und dokumentieren. Das hat Potenzial für eine starke Vereinfachung von Ladungssicherungs­kontrollen: Lastzüge, die mit dem iGurt ausgestattet sind, könnten in Zukunft aus der Ferne geprüft und durchgewunken werden. Nicht oder nicht ausreichend gesicherte Ladung ist die Ursache für schätzungsweise 20 bis 25 Prozent der Verkehrsunfälle im Schwerlastverkehr.

Die Technologie könnte hier einen großen Beitrag zur Reduzierung dieser Zahl leisten. Besonders auch im autonomen Transport könnte er eine wichtige Rolle spielen: Der iGurt ist auf eine große Resonanz bei Forschungseinrichtungen und Innovationslaboren der Fahrzeug- und Versicherungsbranche gestoßen, die sich mit diesem Thema beschäftigen.

Stichwort „autonomer Transport“: Wie der Trailer durch intelligente Sensoren, eine cloudbasierte Datenplattform sowie Methoden zur on- und offline-Verarbeitung der Daten zum autonomen Fahren beitragen kann, untersucht BPW in dem Forschungsprojekt IdenT (Identifikation dynamik- und sicherheitsrelevanter Trailerzustände für automatisiert fahrende Lastkraftwagen), das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird. Das Unternehmen arbeitet hier mit vielen starken Partnern zusammen: Fraunhofer LBF und ITWM, dem Institut für Mechatronische Systeme der Universität Hannover, Viscoda GmbH, Okit GmbH, Industrial Science GmbH und ts3 GmbH.

Beschaffung

Gemeinsam Nachhaltigkeit sichern

BPW schließt mit seinen Lieferanten umfassende Vereinbarungen ab, welche die Qualität und Nachhaltigkeit von Rohstoffen, Vorprodukten und Komponenten sichern. So verpflichten sich alle Lieferanten nicht nur zum Arbeits- und Umweltschutz, Chemikalien- und Gefahrstoffrecht sowie Maschinensicherheit:

BPW erwartet auch eine kontinuierliche Verbesserung bei den Umwelt-Anstrengungen, etwa konform mit der DIN ISO 14001 und/oder der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates (EMAS). BPW Partner verpflichten sich außerdem zu den RoHS EG-Richtlinien und der REACH Verordnung, die die Verwendung gefährlicher Stoffe untersagt. 2019 erweiterte BPW seine Lieferantenverträge und Einkaufsbedingungen zusätzlich um den Punkt Kinderrechte/Kinderarbeit. Lieferanten sagen damit zu, bei der Erfüllung ihrer Leistungen die Rechte von Kindern anzuerkennen und auf Kinderarbeit zu verzichten.

Neue Kriterien für Audi­tierung von Liefer­anten

Um die Qualität auch von Seiten der Lieferanten zu sichern, werden diese von BPW regelmäßig nach festgelegten Kriterien auditiert. Das Supply Chain Management hat dazu ein neues Audit-Konzept entwickelt, das die Themen Arbeitssicherheit sowie Kinderarbeit beinhaltet. Das Team prüft jährlich bis zu 60 Lieferanten – seit Frühjahr 2019 werden dabei die neuen Kriterien herangezogen. Ende 2019 waren rund 15 Prozent der Lieferanten entsprechend den neuen Anforderungen auditiert, bis 2025 sollen alle weiteren folgen.
„Wir prüfen bei unseren Lieferanten auch die Themen der Nachhaltigkeit mit ab. Wir überzeugen uns dabei zum Beispiel gezielt, ob das Verbot von Kinderarbeit eingehalten wird, die Arbeitssicherheit gewährleistet ist und inwieweit eigene Initiativen in Sachen CSR bei dem Lieferanten zum Tragen kommen.“
Markus Pätzold

Leiter Lieferantenlogistik und Qualität bei BPW

Produktion

Nachhaltigkeit hat viele Facetten

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Wenn bei BPW neue Fertigungsanlagen geplant oder bestehende Prozesse optimiert werden, geschieht dieses auch immer unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Dabei geht es sowohl um den bewussten Einsatz von Betriebsmitteln und Werkstoffen als auch um eine gesunde Gestaltung der Arbeit für die Mitarbeitenden. Aufgrund der hohen Wertschöpfungstiefe in der eigenen Produktion gibt es hierzu viele unterschiedliche Beispiele:

Um Achsschenkel und Achskörper miteinander zu verbinden, setzte BPW bisher auf Abbrennstumpfschweiß-Verfahren. Die benötigte Schweißwärme wird dabei durch einen hohen elektrischen Stromfluss an der Kontaktstelle der Bauteile erzeugt. Durch die Umstellung dieses Prozesses auf Reibschweißen, bei dem die Schweißtemperatur durch Rotation und Druck entsteht, konnte der Energieverbrauch pro Achse um mehr als 60 Prozent reduziert werden.

Durch umfangreiche Optimierungs­maßnahmen an einer Anlage zur KTLZN Beschichtung, die BPW Fahrwerke vor Korrosion schützt, konnte der Chemikalien­verbrauch im Bereich der Vorbehandlung um rund 25 Prozent reduziert werden. Darüber hinaus wurden durch den Einsatz von alternativen Stoffen zur Vorbehandlung eine Reduzierung der Badtemperatur in zwei Zonen um 20 Grad und damit auch eine Reduzierung des Energieverbrauchs erreicht. Insgesamt wurden die Badstandzeiten verlängert und das Abwasseraufkommen um 30 Prozent gesenkt. Die durchgeführten Maßnahmen sollen in den nächsten Jahren für weitere KTLZN Beschichtungsanlagen in den Werken adaptiert werden.

BPW unterstützt Mitarbeitende in der Fertigung bei der Gesundheitsprävention am Arbeitsplatz. Oft ist es nur eine Kleinigkeit – die korrekte Einstellung des Sitzes, ein etwas anderer Bewegungsablauf, der den Rücken entlastet, oder eine Höhenanpassung bei der Lagerung des Materials –, mit der die Bewegungsabläufe optimiert werden können. Entscheidend ist, dass jeder Arbeitsplatz anders ist und dass auch die Bedürfnisse der Mitarbeitenden ganz individuell sind. Eine Expertin analysiert gemeinsam mit den Mitarbeitenden die einzelnen Arbeitsschritte und erarbeitet – wo notwendig – Verbesserungsmaßnahmen. Schautafeln an den Arbeitsplätzen zeigen die optimalen Bewegungsabläufe und sollen die Mitarbeitenden daran erinnern, sie konsequent umzusetzen. Neu eingerichtete Arbeitsplätze werden konsequent ergonomisch ausgerichtet.

Logistik

Lokale Ressourcen für Verpackungen

In puncto Produktverpackungen achtet BPW darauf, dass bei der Herstellung möglichst lokale Ressourcen genutzt werden – denn das spart Transportwege und damit CO2. Die Paletten-Lieferanten nutzen beispielsweise mindestens 70 Prozent PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification) -zertifiziertes Holz, das aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt, rund 40 Prozent davon kommt aus regionalen Quellen im Umkreis von weniger als 80 Kilometern Entfernung. Dieser Anteil regionaler Materialien für Verpackungen soll 2021 weiter ausgebaut werden.
Ende 2019 hat BPW bei Liefertaschen auf Varianten umgestellt, die klimaneutral gefertigt und FSC-zertifiziert sind. FSC, kurz für „Forest Stewardship Council“ setzt sich mit seinen Standards für eine verantwortungsvolle Waldwirtschaft ein. Wann immer möglich setzt BPW für den Versand von Produkten Mehrweggestelle ein. Wenn das nicht realisierbar ist, weil zum Beispiel Bestellungen per Seefracht ausgeliefert werden, kommen stattdessen recyclebare Einwegverpackungen zum Einsatz.

Noch mehr „grüner Transport“

Durch den gezielten Einsatz von kombinierten Transporten von Wiehl und Ungarn konnte BPW im Jahr 2019 insgesamt rund 660.000 kg CO2 einsparen. Potenziale dieser Art will das Unternehmen in Zukunft noch konsequenter erschließen. „Grüner Transport“ wird deshalb in allen zukünftigen Vereinbarungen mit Speditionen berücksichtigt werden. Für die Dienstleister von BPW bedeutet dies, dass sie sich für dieses Thema engagieren und konkrete Maßnahmen nachweisen müssen.
„Der Transport über die Straße ist ein elementarer Bestandteil der weltweiten Logistik. Daraus ergibt sich eine große Verantwortung für alle Beteiligten dieser Kette. Die Lösungen von BPW sind allesamt darauf ausgerichtet, den Transport effizienter und klimafreundlicher zu gestalten. Wir sind uns sicher: Gemeinsam mit unseren Partnern und Lieferanten können wir einen entscheidenden Anteil am Klimaschutz haben – und freuen uns über jeden unserer Partner, der diesen Weg mit uns gemeinsam geht.“
Fred Krämer

Leiter Versandlogistik bei BPW